An den amerikanischen Börsen macht sich Angst vor einem Wirtschaftsabschwung breit. Am Montag tendierten deshalb die wichtigsten Leitindizes deutlich nach unten: Der Dow Jones an der New Yorker Börse brach um 2,1 Prozent ein und der S&P 500 gab gar 2,7 Prozent nach. Am stärksten wurden Technologie-Papiere bestraft; der Nasdaq Composite brach um 4 Prozent ein. Auch die US-Währung schwächelte; 1 Dollar ist nun wieder weniger als 88 Rappen wert.
Ökonomen sprechen bereits von der «Trumpcession» – hier sind die konkreten bisherigen Auswirkungen der Wirtschaftspolitik Trumps zusammengefasst:
Besonders hart bekam der Autobauer Tesla die Verunsicherung der Investoren zu spüren. Die Aktie brach im regulären Handel um 15,4 Prozent ein; nach Börsenschluss gab das Papier weitere 3,2 Prozent nach. Der Kurs bewegt sich nun wieder auf einem ähnlichen Niveau wie im Oktober 2024, kurz vor der Präsidentenwahl.
Dazwischen lag ein beispielloser Aufschwung der Tesla-Aktie, der sich wohl nur mit der Person Elon Musk erklären lässt. Der schwerreiche Konzernchef hatte im Wahlkampf alles auf Donald Trump gesetzt. Nach dem Wahlsieg des Republikaners wurde er folgerichtig belohnt: Mit einem Kursfeuerwerk an der Börse, und einem neuen Posten als Obersparmeister in Washington. Musk ist neuerdings nicht nur für sein Firmenimperium zuständig, sondern auch für die Sanierung des Bundeshaushaltes.
Der Lack scheint nun aber ab zu sein. Mit seinen kantigen Aussagen und seinem aggressiven Auftreten hat Musk sich bei einem breiten Publikum höchst unbeliebt gemacht. Darunter leidet nun auch sein Aushängeschild. So kauften im Februar deutlich weniger Menschen in Deutschland, Norwegen oder China einen Tesla.
Der Hauptgrund für den Börsen-Taucher am Montag waren aber sicherlich widersprüchliche Aussagen von führenden Figuren der Regierung Trump über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft. Der Präsident selbst hatte sich übers Wochenende geweigert, eine Rezession auszuschliessen. Er räumte in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview zudem ein, dass sich die USA in «einer Übergangsphase» befänden – dank seiner rabiaten Handelspolitik.
Die aktuellen Entwicklungen im US-Ticker:
Investoren nahmen ihn beim Wort und trennten sich von ihren Aktienpaketen. Trump meldete sich tagsüber am Montag nicht zu Wort und sah davon ab, den Ausverkauf an der Börse zu kommentieren. Das Weisse Haus sagte in einer Stellungnahme nur, dass Trump mit seiner Wirtschaftspolitik auch in der zweiten Amtszeit «historische» Resultate erzielen werde.
Klar ist: Viele Wirtschaftskräfte sind verunsichert über den neuen Präsidenten, der doch eigentlich als wirtschaftsfreundlich galt. Sein Hin-und-Her in der Zollpolitik wirkt zufällig und erschwert die Arbeit von börsenkotierten Unternehmen.
Trump scheint aber nicht auf die entsprechende Kritik hören zu wollen. Auf die Frage, ob er nach der bereits angekündigten Zoll-Runde Anfang April auf die Bremse treten werde, sagte der Präsident:
Dann spekulierte er über eine Erhöhung der Abgaben auf Importen. Das war eindeutig nicht die Antwort, auf die Wirtschaftskapitäne gewartet hatten. (bzbasel.ch)
Weisses Haus
Für einmal keine Lüge. Und wie er historische Resultate erreichen wird. In einem Ausmass, das selbst ihm einfahren wird.
Gilt wohl nicht nur für Aktien, sondern auch für Zölle.